Sehr geehrter Herr Stephan von Dassel, 

Bezirksbürgermeister von Berlin Mitte

 

13. Oktober 2020

 

Wir sind Bürger Japans, die Gedenkstätten für Japans militärische "Trostfrauen" wie die "Friedensstatue" (auch als "Mädchenstatue" bekannt) unterstützen. Wir waren sehr erfreut zu hören, dass die "Statue des Friedens" an einem öffentlichen Ort in Berlin aufgestellt wurde, weil die Statue nicht nur den Schmerz der Frauen verkörpert, die im Zweiten Weltkrieg Opfer der sexuellen Sklaverei des japanischen Militärs wurden, sondern auch ihre Hoffnung, dass diese schrecklichen Verbrechen niemals jemandem auf der Welt passieren würde. Die "Statue des Friedens" ist nun zu einem Symbol der Hoffnung geworden, alle Formen sexueller Gewalt auszumerzen.

 


Wir sind jedoch schockiert zu erfahren, dass der Bezirk Mitte die Genehmigung für die Statue zurückgezogen hat und ihre Entfernung bis zum 14. Oktober fordert. Darüber hinaus fühlen wir uns beschämt und verärgert darüber, dass die japanische Regierung durch die Äußerung von "Bedauern" Druck auf das Thema ausgeübt hat. Wir glauben, dass Japan als Täternation mehr als jede andere Nation die sexuelle Militärsklaverei Japans als eine historische Lektion begreifen, sich daran erinnern und darüber aufklären muss. Stattdessen bemüht sich die japanische Regierung, die eigene Geschichte zu beschönigen und die den Opfern gewidmeten Gedenkstätten in aller Welt zu entfernen.

 

Die "Friedensstatue" ist weder ein anti-japanisches Symbol noch eine Quelle von Spannungen zwischen Südkorea und Japan. Wenn die Statue aufgrund dieses Missverständnisses entfernt wird, wird der Mut der Frauen, über ihre unaussprechliche, unvorstellbare Erfahrung als ehemalige Sexsklaven zu sprechen, und ihre Hoffnung, alle Formen sexueller Gewalt auszurotten und den Frieden zu fördern, vergeblich sein. Die japanische Regierung hat diese Frauen wiederholt geschmäht und Spannungen zwischen den Ländern geschaffen, indem sie versucht hat, die historischen Fakten auszuradieren.

 

Wir glauben, dass der Weg zum Frieden darin besteht, über vergangene Gräueltaten nachzudenken, aus ihnen zu lernen und eine bessere Zukunft aufzubauen. Deshalb wollten wir immer von den deutschen Wiedergutmachungsbemühungen lernen. Deutschland hat die von der Nazi-Diktatur begangenen Verbrechen weithin anerkannt, sich entschuldigt und aus ihnen gelernt. Wir bitten um Ihre Hilfe, damit sich Japan ebenfalls seiner unbequemen Vergangenheit stellen und auf eine friedlichere und gerechtere Welt hinarbeiten kann.

 

Wir bitten Sie dabei um Ihre Hilfe. Wir fordern, dass

1. Sie Ihre Anordnung, die "Friedensstatue" zu entfernen, rückgängig machen

2. Sie die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der "Friedensstatue" ergreifen.

 

 

Trägerorganisation

Japan Landesweite Aktion für die Lösung des japanischen Militär-"Trostfrauen"-Problems

Co-Representatives: YANG Chingja (梁澄子) and SHIBA Yoko (柴洋子)
Address: 3-4-3 Hongo Bunkyo-ku Tokyo 113-0033 JAPAN
c/o Seed of Hope Foundation

E-mail: i_zenkokukoudou@yahoo.co.jp
Tel: +81-80-7817-1236

 

This appeal has been endorsed by 122 organizations and 1,913 individuals